Die ersten Begegnungen mit Yoga
Yoga begleitet mich seit über zehn Jahren. Ob als Studentin in Regensburg oder in meiner heutigen Heimat Bamberg – ich habe immer gerne und viel Yoga praktiziert. Auf meinem Weg haben mich verschiedene Lehrer inspiriert und geprägt.
Einer von ihnen war „Yoga Jürgen“, wie ihn alle Yoga-Praktizierenden an der Uni Regensburg liebevoll nannten. Er war eine feste Größe im Uni-Sport und bereicherte ihn mit seiner besonderen Art. Seine Leichtigkeit und sein Humor brachten uns während der Praxis immer wieder zum Lachen – und doch gelang es ihm, uns tief ins Yoga eintauchen zu lassen.
Ebenso inspirierend war Lena, die damals wunderschöne Yoga-Stunden am Chiemsee anbot. Besonders ihre Sunset-Yoga-Stunden haben mich berührt – mit Blick auf das Wasser konnte man mit einer unglaublichen Ruhe und Entschleunigung in den Abend starten und neue Energie tanken.

Yoga und mein Berufsalltag
In meinem Beruf als Lehrerin in Bamberg bemerkte ich, wie wichtig es gerade heutzutage ist, sich bewusst Zeit zu nehmen, um zu meditieren oder zu entspannen – ohne Ablenkung durch stundenlanges Handy-Scrolling oder lange To-do-Listen.
Ich habe immer wieder auch in meinen Unterrichtsstunden, die grundsätzlich wenig mit Meditation oder Personal Wellbeing zu tun haben, Momente der Ruhe und Entspannung eingebaut. Oft haben wir gemeinsam meditiert, was manche zu Beginn komisch fanden. Trotzdem habe ich nach den Meditationen immer einen Stimmungswechsel in der Klasse wahrgenommen und nach und nach konnten sich immer mehr Schüler auf die Meditations-Einheiten einlassen. Da wurde mir zum ersten Mal bewusst, was ich durch meine Stimme und durch kleine Momente der Ruhe und Entspannung bei anderen auslösen kann – und dass diese Momente so unglaublich wichtig geworden sind.

Meine Ausbildung in Rishikesh, Indien
Die Entscheidung, eine Yogalehrer-Ausbildung zu machen, kam erst viel später. Nachdem ich Yoga regelmäßig in meinen Alltag integriert hatte, konnte ich meine Praxis vertiefen und intensiver in die Bewegungen eintauchen. In meinem privaten Umfeld begann ich, oft sehr improvisierte Yoga-Stunden zu geben. Das positive Feedback zu meinen Yogastunden und Meditationsanleitungen berührte mich tief und zeigte mir, wie sehr ich andere Menschen damit erreichen konnte.
So entschloss ich mich 2023, meine Yogalehrer-Ausbildung in Rishikesh, Indien, zu absolvieren – denn wenn ich Yoga lernen wollte, dann im Ursprungsland dieser Praxis. Diese Entscheidung war genau die richtige. Fünf Wochen lebte ich in einem Ashram und erlebte eine intensive Zeit. Jeden Tag, außer sonntags, begann der Unterricht um 5:30 Uhr und endete erst um 20:00 Uhr.
Teil der Ausbildung waren Asanas (Hatha und Ashtanga Yoga), aber auch die Philosophie hinter Yoga, insbesondere die Yoga Sutras des Patanjali. Zudem durfte ich tief in Pranayama (verschiedene Atemtechniken) und Meditation eintauchen. Diese Zeit hat mich unglaublich viel gelehrt – nicht nur auf geistiger, sondern auch auf körperlicher Ebene. Nach meiner Rückkehr brauchte ich auch erst einmal eine Weile, um all die Eindrücke zu verarbeiten.
Meine ersten Yoga-Kurse
Wieder in Deutschland konnte ich wertvolle Erfahrungen im Lernen und Lehren von Yoga sammeln. Je mehr Kurse ich gab, desto mehr spürte ich, wie sehr es mir guttut, anderen das Yoga näherzubringen, das ich das Glück hatte, selbst zu erlernen. Yoga ist ein kontinuierlicher Prozess – man kann immer wieder dazulernen, sich neu erfinden und dabei immer mehr bei sich selbst ankommen. Das Schönste daran ist, die Freude, die mir dieser Prozess bringt, weitergeben zu dürfen und zu sehen, wie er auch bei anderen positive Veränderungen bewirken kann.
Meine Weiterbildung in Berlin
Dieses Jahr, 2025, starte ich meine 300-Stunden-Yoga-Ausbildung bei Original Feelings in Berlin. Lehrer wie Simon Park und Susan Michel werden mich auf meiner weiteren Reise begleiten und sicherlich inspirieren. Ich freue mich darauf, diese außergewöhnlichen Persönlichkeiten kennenzulernen, mich mit Gleichgesinnten zu vernetzen, mein Wissen zu vertiefen und meine Praxis noch weiter zu verfeinern.
Was Yoga für mich bedeutet
In einer Zeit, in der Veränderungen so schnell geschehen, dass wir manchmal das Gefühl haben, nicht mehr hinterherzukommen, ist es umso wichtiger, Momente der Ruhe bewusst zu wählen – damit wir uns nicht vollständig im Außen verlieren. Daher ist es mir wichtig, zu vermitteln, was Yoga wirklich ausmacht. Und das ist definitiv nicht, irgendeine Asana perfekt auszuführen. Die ursprüngliche Bedeutung von „Asana“ ist stabile, bequeme Haltung. Das heißt, jede Asana kann bei unterschiedlichen Menschen je nach körperlichen Gegebenheiten unterschiedlich aussehen. Dabei geht es nicht darum, sie so durchzuführen, wie ich es tue oder irgendjemand anderes im Kurs. Es geht vielmehr darum, wie sich die Haltung anfühlt und wie du dich mit deinem Körper verbinden kannst.
Mein Anliegen ist es, einen Raum zu schaffen, in dem du wieder ganz bei dir selbst ankommen kannst. Einen Raum, in dem alles sein darf und nichts muss. Einen Raum, in dem du dich frei entfalten kannst – im Einklang mit deinem Körper, deinen Wünschen und deinen Zielen.
